logo_4_4

Hausprojekt Gruenberger 73

begruessung_21

Wir

Die Hausgemeinschaft

Derzeit leben in unserem Hausprojekt am Boxhagener Platz in Friedrichshain 37  Menschen in Wohngemeinschaften von bis zu elf Personen zusammen. Die 35  Erwachsenen und 2 Kinder bewohnen die jeweils vier Etagen in Vorderhaus,  Seitenfuegel und Hinterhaus. Das Hinterhaus wird ausschließlich von Frauen  bewohnt.

 Uns verbindet neben der gegenseitigen Unterstuetzung im Alltag, dem regen  Austausch zu verschiedenen Themen des alltaeglichen Lebens und der Organisation  der Gemeinschaftsraeume neuerdings der Wunsch, das Haus selbst zu erwerben, um  wirklich selbstbestimmt ueber seine Belange entscheiden zu koennen. Dabei geht  es nicht darum, Privateigentum anzuhaeufen, sondern den einstmals erkaempften  Freiraum dauerhaft zu sichern. Im Laufe der Jahre haben sich Organisations- und Lebensstrukturen  herausgebildet, die die Grundlage des faktisch selbstverwalteten  Zusammenlebens bilden. Mit dem Kauf der Gruenberger 73 wollen wir diese  Strukturen erhalten.

 Wir wollen auch zukuenftig unsere Anliegen auf Hausversammlungen gemeinsam und  gleichberechtigt beschließen sowie ueber Neueinzuege selbst entscheiden.  Wir wollen bauliche Veraenderungen ohne mietpreistreibende Modernisierung  vornehmen und die Gemeinschaftsflaechen wie Werkstatt, Dachboden, Innenhof etc.  weiterhin selbststaendig planen, verwalten und nutzen.

 Nur so koennen und wollen wir die linke und alternative Infrastruktur  Friedrichshains weiterhin bereichern.

Entscheidungsstruktur

 Alle BewohnerInnen sind Mitglied im Hausverein Stormy Landscape e.V., der  nach dem gaengigen Vereinsrecht ausgerichtet ist. Fuer unsere internen  Hausangelegenheiten hat sich ein monatliches (bei Bedarf zweiwoechentliches)  Plenum etabliert, auf dem wir gemeinschaftlich und gleichberechtigt aktuelle  Belange diskutieren und entscheiden. Entscheidungen werden, wenn nicht durch  Konsens, per Zweidrittelmehrheit entschieden. Die einzelnen WGs sind mit  mindestens einer Repraesentantin/einem Repraesentaten auf dem Plenum vertreten.

 Zusaetzlich gibt es spontane Arbeitsgruppen, um besondere Projekte (wie derzeit  den Hauskauf) vorzubereiten. Die Ergebnisse der Arbeitsgruppen werden dem  Plenum vorgestellt und dieses entscheidet dann ueber die Realisierung.

 Ueber interne Belange wie z.B. Neueinzuege, entscheiden die jeweiligen  Wohnzusammenhaenge selbststaendig und unabhaengig vom Hausverein.

Verwaltungsstruktur

 Die Geschaefte des Hauses und des Hausvereins fuehrt der Vorstand von Stormy  Landscape e.V. mit Unterstuetzung aus dem Plenum und einzelnen Personen aus  den WGs.  Da wir mangels Engagements der Fremdverwaltungen seit langer Zeit darauf  angewiesen sind, uns faktisch selbst zu verwalten, koennen wir guten Gewissens  sagen: es hat sich fuer uns bewaehrt, uns um unsere eigenen Angelegenheiten zu  kuemmern.

 Konkret heißt das, dass sich einige Personen bereit erklaert haben, sich in  Ruecksprache mit dem Plenum um die Interessen aller MieterInnen zu kuemmern.  Zu den Verwaltungsposten zaehlen: Finanzverwaltung (Hausfinanzen, Bankkonten,  Mietkosten, Betriebskosten, Heizkosten), Verwaltung der Mietvertraege sowie  Gebaeudewartung.

 Es existieren bisher Etagenmietvertraege, die jeweils von den BewohnerInnen  der einzelnen WGs unterzeichnet sind, was bedeutet, dass die WGs einzeln ihre  jeweiligen Mietkosten tragen. Nach dem Hauskauf wird der Hausverein bzw. die Haus-GmbH als Eigentuemer die  Vertraege mit den einzelnen WGs erneuern.

Geschichte

 Die Gruenberger 73 und ihre BewohnerInnen blicken auf eine Geschichte von ueber  dreizehn Jahren Engagement zur Selbstorganisation zurueck.  Anfang 1990 wurde das Haus im Zuge der Hausbesetzungsbewegung in Ost-Berlin  und als direkte Folge der Raeumung der Mainzer Straße besetzt. Das Haus war  aufgrund baulicher Maengel von der KWV (Kommunale Wohnungsverwaltung) schon  einige Zeit vorher komplett entmietet worden.

 Der vierstueckige Altbau aus Vorder-, Hinterhaus und Seitenfluegel bot Platz  fuer bis zu 40 Menschen, die in selbstverwalteten Strukturen zusammen leben  wollten.  1992 folgte dann die Legalisierung: Im Rahmen eines runden Tisches mit  VertreterInnen verschiedener besetzter Haeuser im Bezirk Friedrichshain,  des Bezirksamtes Friedrichshain und der WBF (Wohnungsbaugesellschaft  Friedrichshain) erfolgten der Abschluss eines Rahmenvertrages und  Einzelmietvertraege mit der WBF. 1993 gruendete sich der Hausverein "Stormy Landscape e.V.", der seitdem  im Erdgeschoss des Vorderhauses den Stadtteilladen Zielona Gora nutzt und  die Interessen der MieterInnen des Hauses nach außen vertritt.

 Nach der teilweisen Instandsetzung 1995 durch die WBF widerfuhren dem Haus  mehrfach Eigentuemerwechsel: Rueckbereignung an die Jewish Claims Conference,  Verkauf an A. Zschach, Verkauf an die Knize Parfumeur GmbH, Verkauf an die  Anders und Anders GmbH und Co. Neunte KG. Der aktuelle Eigentuemer hat das Haus schließlich dem Hausverein "Stormy  Landscape e.V." zum Kauf angeboten.

Projekte

Das Erdgeschoß steht meheren Projekten zur Verfuegung: Der linke Trakt  des Vorderhauses wird von Strohlinka e.V., einem Verein zur Foerderung  junger Kunst als Veranstaltungsort und Treffpunkt genutzt. Rechts davon  befindet sich der Bueroraum von Altrimedia, einem linken Medienprojekt.  Der Raum im Hinterhaus wird als Trainingsraum fuer Yoga, Ju-Jutsu und  andere Budo-Sportarten vom gemeinuetzigen Sportverein No-Style-Combat  e.V.(NSC) gemietet, und im Seitenfluegel bieten Kuenstlerinnen  Arbeitsraeume sowie Ausstellungen, Lesungen und Filmabende an.

Aktuell   Jetzt und Hier   Wir   Unsere Plaene   Fotos   Links   Kontakt